Mittwoch, 29. September 2010

Dallas

Nachdem wir uns gestern nach 4200 gemeinsamen Meilen, unzähligen überfahrenen Waschbären, Gürteltieren, Koyoten und kreuzenden Taranteln widerstrebend von "unserem" Charger trennen mussten, kam es wie es kommen musste.


In einer gemeinsamen Aktion wurden die Einkäufe verstaut, die Gepäckstücke gewogen. Zeit zu gehen. Nach einem typisch amerikanischem Abschiedsessen in einer bekannten Pizzakette, folgte eine unruhige Nacht. Vielleicht war es die Art der Gastgeberkatze auf wiedersehen zu sagen. Oder wie wäre es sonst zu erklären, dass bis ca. halb drei morgens immer wieder zwischen Jalosie und Fenster geklettert und mit einem Sprung auf eines der Betten, der Raum verlassen werden musste... DANKE Shadow!


Der Rest ging erschreckend schnell. Die Koffer ins Auto, zum Flughafen von El Paso gefahren und nach einem schnellen Check in zum Gate nach Dallas.


Die erste Etappe ging nach kurzen 90 Minuten zu Ende. Dafür folgt der Nachtflug nach London in vier Stunden. 


England, wir kommen :-)

Sonntag, 26. September 2010

El Paso

Nach einem fuer amerikanische Verhaeltnisse gutem Hotelfruehstueck, machten wir uns zeitig am Donnerstag morgen auf den Weg nach El Paso - die letzten 550 Meilen.

Als Zwischenstopps hatten wir zwei Umwege von je ca 18 Meilen eingeplant. Der erste fuehrte uns nach Fredericksburg.

Warum sich hier viele deutsche Siedler niedergelassen hatten, konnte man sofort erkennen. Eine Landschaft, die vergleichbar mit Hessen oder Thueringen sich vor uns ausbreitete. Sehr viel sattes Gruen, Huegel und gepflegte Farmen waren durch den Regen!! zu sehen.

Der Hurrikan nahm es uns immer noch uebel, dass wir uns seinen Auslaeufern entziehen wollten. So war das Wetter an dem Tag eher kuehl mit einzelnen Schauern. Ein ideales Reisewetter also.

In Fredericksburg wurden wir am Ortsrand vom "Das Peach Haus" begruesst. Derlei Schilder liessen sich ueberall in der huebschen kleinen Stadt finden, die als Kulisse fuer eine beliebige amerikanische Kleinstadtserie herhalten koennte.
Der Spaziergang ueber die ueberschaubare Hauptstrasse wurde von einem Regenschauer beendet - weiter ging es ueber einen kurvigen Highway nach Lobo, TX.

Nach etwa 100 Meilen hinter Frederickburg veraenderte sich die Landschaft stetig. Wir fuhren auf immer hoeher gelegenen Plateaus. Die Lanschaft wurde trockener und es gab die ersten Kakteen zu sehen.
Die Gegend war so einsam, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf satte 125km/h angehoben wurde!! Bis Lobo waren es noch 350 Meilen, also Tempomat auf 80 Meilen pro Stunde eingestellt und laufen lassen.

Lobo... ist eine verlassene Kleinstadt in Texas, die von deutschen Kuenstlern gekauft wurde. Dort wollten wir Fotos in der Abendsonne machen. So weit der Plan.
Zum einen waren wir vor dem Sonnenuntergang dort, zum anderen praesentierte sich Lobo komplett eingezaeunt und ausser einer Webadresse war nichts zu sehen...Auf nach El Paso!

Hinter Lobo passierten wir die zweite Zeitzone der Reise und wechselten von der Central-Time auf Mountain Time  mit -7Stunden.
Daurch waren wir auch eine Stunde eher in El Paso - auch gut...

Nun hat uns die Familie in den Faengen - es steht eine Babyparty aus und ein Ausflug zur Sternwarte von Fort Davis an.

Fotos folgen.

Freitag, 24. September 2010

San Antonio

Irgendwie hatten wir es geschafft länger zu schlafen, so dass wir erst gegen zehn Uhr in die Stadt aufbrachen.
Das war natürlich so geplant, um der morgentlichen rush hour auf der Stadtautobahn zu entgehen.

San Antonio empfing uns bedeckt und schwühl. Hatten sich doch ein paar Ausläufer eines Hurrikans bis hierher gerettet und brachten dicke Wolken mit. Das tat der guten Laune jedoch keinen Abbruch.

Nach einer längeren Parkplatzsuche, die einer Großstadt würdig war, betraten wir den Riverside Walk. Dabei handelt es sich um ein künstliches Kanalsystem, dass in den 1940gern angelegt wurde und die Partymeile der Stadt bildet.

Entlang des Riverside Walks kann man aber auch bequem und völlig unamerikanisch die Stadt durchqueren und so DIE Sehenswürdigkeit von San Antonio erreichen – The Alamo.
Jährlich pilgern etwa 7 Millionen vermutlich meist texanische Besucher hierhin, um der letzten verlorenen Schlacht gegen Mexiko zu gedenken. Nur so viel: 178 wackere Texaner widerstanden einer Übermacht von 3500 Mexikanern drei Tage.
Die Ausstellung ist aber auch unabhängig von einem Nationalstolz sehenswert :-).

Danach liessen wir uns durch die inzwischen mehr belebten Kanäle schippern und konnten so am besten das Restaurant zum Lunch aussuchen.

Auf die Weise gestärkt ging es nochmal zur Outletmall... für den Rest des Tages. Allzu spät sollte es auch nicht werden, wollten wir doch am folgenden Tag die letzten 550 Meilen nach El Paso, dem Endpunkt der Tour, zurücklegen.

Mittwoch, 22. September 2010

Savannah - San Antonio

Am Montag Morgen war es dann soweit. Geweckt von der Fanfare des Veteranenhospitals und gestärkt von einem leckeren Frühstück in der Atlanta Bread Factory machten wir uns auf den Weg nach San Antonio.
Das Navi zeigte uns den Weg auf die Interstate 95 Richtung Florida und die zu fahrende Wegstrecke von 1950(!)km = 1211 Meilen an.
Nun ja das hatten wir ja so gewollt...

Frohen Mutes spulte der Charger Meile um Meile ab und so verließen wir kurz hinter Savannah den Staat Georgia, durchquerten den Norden Floridas (mit Sonnenschein und 40°C machte der Sunshinestate seinem Namen alle Ehre),stellten die Uhr eine Stunde zurück, erreichten am Nachmittag Alabama, Mississippi und am Abend Lousisana.
In der Nähe von Baton Rouge endete die erste Etappe - noch 800 Kilometer bis San Antonio...

Um halb neun ging es am Dienstag weiter. Gestärkt von von einem ortsüblichen Frühstück bestehend aus Waffeln mit viel Ahornsirup und Cornflakes machten wir uns wieder auf die Reifen.

Spannend waren die endlosen Meilen auf einer Hochbrücke hinter Baton Rouge um die reichlich vorhandenen Sümpfe zu überqueren.

Um 11.44Uhr Ortszeit passierten wir die letzte Staatsgrenze des Trips. Endlich Texas! Unser Ziel El Paso war auch schon mal ausgeschildert (ok 832 Meilen zu fahren ;) ) und die Fastfoodketten führten auf einmal Texas Burger, Sandwiches - hurra!

Daraus folgte nach kurzen 70 Meilen schon Houston und schon waren es nur noch 200 Meilen bis San Antonio. Das lies uns ein wenig übermütig werden. Eine Outlet Mall in der Nähe von San Marcos musste angesteuert werden. Diese entpuppte sich als kleine Stadt, die unmöglich in einer Stunde oder zwei noch besichtigt werden konnte. Zur besseren Übersicht mussten wir erstmal eine Runde mit dem Wagen drehen und machten dann noch zwei Shops unsicher. Ein erneuter Besuch verschoben wir auf den Mittwoch.

Um halb acht war es dann geschafft und die fast 2000 km lagen hinter uns. Am Mittwoch war Sightseeing in San Antonio und Shoppen in der Mall angesagt. Endlich nicht mehr den ganzen Tag im Auto sitzen - welch ein Luxus.

Savannah

Nach beschaulichen zwei Stunden auf dem US17 Richtung Süden kamen wir in Savannah an, wo uns ein freundliches Hotel mit einer speziellen Nachbarschaft aufnahm.

Savannah oder auch Slowannah, wie die Einheimischen es unaufgefordert nannten, gab sich alle Mühe uns mit seinem Charme zu umgarnen. So viel sei verraten: es hat geklappt.
Ob es an den vielen kleinen, schattigen Plätzen lag, den alten Häusern, deren nette Bewohner uns auf dem sonntäglichen Weg zur Kirche freundlich begrüssten oder an dem Louisana-Moos, das von den Bäumen hing? Vermutlich der Mix aus allem.

Zu früher Morgenstunde waren die Temperaturen und das Licht auch gut geeignet um den Historic District zu Fuß zu erkunden.
Die üblichen Touristenfallen konnte man hier besser meiden und ein Steamboattrip durch den zweitgrössten Hafen der Ostküste und natürlich an Savannah vorbei rundete auch hier den Tag ab.
Wer übrigens glaubte in Tennessee den richtigen Südstaatenakzent gehört zu haben wurde hier eines besseren belehrt. Unser Captain David hatte eine besondere Vorliebe für den rollenden Slang. Fragende Gesichter waren nicht nur bei uns die Folge...
Aber wir hatten es ja auch so gewollt :-) .

Am Morgen der unvermeidlichen Abreise wurden wir vom gegenüberliegenden Veteranenhospital mit einer Fanfare und anschliessender Marschmusik geweckt. Das hatten wir wohl am Sonntagmorgen verschlafen, oder es fand zur Einhaltung der Ruhe nicht statt.

Wir kommen trotzdem nochmal wieder.

Dienstag, 21. September 2010

Update folgt

So, nun haben wir wieder ein Hotel mit Internetanschluss, der auch funktioniert. Neue Fotos stelle ich gerade on und Beiträge folgen

Sonntag, 19. September 2010

Charleston

Nach einer sechstündigen Reise erreichten wir am Freitag Abend die Hafenstadt Charleston in South Carolina.

Wieder überraschte uns das Navi mit interessanten Vorschlägen, wo die historische Innenstadt sein könnte. Eingaben von Straßennamen wurden nicht immer akzeptiert. So landeten wir anfänglich in einer Gegend, die vielleicht die geografische Mitte von Charleston sein mochte, aber irgendwie nicht das war, was wir erwartet hatten.

Aber wie die letzten Male auch fügte sich die Sache zum Guten. Es wurde ein Straßenname im French Quarter gefunden, mit dem auch unsere anspruchsvolle Wegbegleitung einverstanden war und nur nach 9 weiteren Kilometern durch Industriegebiete und heruntergekommene Wohngegenden wurden die Straßen breiter. Schon bald wurden auch die ersten Mittouristen ausgemacht, die von einem Schiff der Carnival Reederei ausgesetzt wurden und die reichlich vorhandenen Souvenirshops bevölkerten.

Nach einer weiteren Ehrenrunde durch das French Quarter fanden wir einen Parkplatz und konnten uns in das Getümmel stürzen. Beim Bezahlen des Tagestickets konnte man den Eindruck gewinnen, dass eine mittlere Großfamilie von dem Erlös leben musste und vermutlich auch die Studiengebühren finanzieren konnte.

Aber die schönen historischen Gebäude, die ein beinahe südfranzösisches Flair ausstrahlten, ließen uns die Gebühren schnell vergessen.

Zum frühen Nachmittag trennten wir uns mit Mühe von dem wunderschönen Parkplatz und machten uns auf den Weg zum Fort Sumter, bzw. dem Anleger der Fähre zum Fort in der Mündung des Flusses.
Kostenloses Parken war auch hier Fehlanzeige. Wie wir nach dem Bezahlen des Parkhauses feststellten, hatten wir mehr für das Parken ausgegeben, als für das Frühstück. So What...

Die Tour und die Besichtigung von Fort Sumter war die Gebühren aber wert und ein entspannter Ausklang des Tages. Das Timing hätte auch nicht besser sein können. Kaum hatten wir das nächste Ziel in das überraschend kooperative Navi eingegeben, fing es an zu tröpfeln. Die Tropfen gingen schnell in einen tropischen Regenguss über, da waren wir aber schon auf dem Highway in Richtung Savannah unterwegs.